Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen

Es gibt prinzipiell drei Verfahren mit der bestehende Grundstücksentwässerungsanlagen mit häuslichem Abwasser geprüft werden können; das wäre die Druckprüfung mit Luft oder Wasser oder eine optische Inspektion mittels Kanal-TV-Kamera. Die Prüfungen können abhängig der örtlichen Verhältnisse einzeln oder auch kombiniert durchgeführt werden. Aufgrund der schwierigeren Durchführbarkeit ist die Luftdruckprüfung bei bestehenden privaten Grundstücksentwässerungsanlagen eher die Ausnahme.

Die Grundstücksentwässerungsanlage kann optisch mittels Kanal-TV-Inspektion geprüft werden. Bei häuslichem Abwasser gilt die Anlage im Sinne der Norm als dicht, wenn

• keine sichtbaren Schäden erkannt werden,
• kein Grundwasser eindringt und
• die gesamte Anlage lückenlos befahren werden kann.

Die optische Inspektion empfiehlt sich insbesondere für ältere Anlagen oder wenn keine oder nur ungenügende Bestandsunterlagen vorhanden sind. Die Vorteile sind, dass Ihre Leitungen im Regelfall vorab z.B. durch den Einsatz von Hochdruck-Spüldüsen gereinigt werden. Zudem kann die Inspektion den Rohrzustand sowie Lage und Verlauf einer Leitung aufzeigen, eventuelle Schäden zielgenau orten und fehlende Bestandsinformationen ergänzen.

Bei der Wasserdruckprüfung wird die zu prüfende Entwässerungsanlage vom Kanalnetz mit einem Absperrelement abgetrennt und mit Wasser gefüllt. Die Entwässerungsanlage gilt als dicht, wenn der Wasserverlust den zulässigen Prüfwert nicht überschreitet. Der zulässige Prüfwert ermittelt sich aus der Länge und Nennweite der Rohrleitung, daher sind für die Durchführung vollständige Bestandsunterlagen zwingend notwendig! Diese Prüfmethode gibt schon kleinste Undichtigkeiten zu erkennen, jedoch ist der allgemeine Rohrzustand (z.B. Rohrverformung oder Ablagerungen) und die Lage einer schadhaften Stelle nicht feststellbar. Bei älteren Rohrleitungen aus Steinzeug (Tonrohre) mit Baujahr vor 1980 ist diese Prüfmethode daher weniger zu empfehlen.