Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen

Reparatur und Erneuerung in offener Bauweise

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Bei der offenen Bauweise wird der Rohrgraben von Hand oder mit dem Bagger freigelegt und dann erneuert. Das Aufgraben kann punktuell erfolgen, um Einzelschäden (z. B. eine Bruchstelle oder einen Rohrversatz) zu reparieren oder auch auf ganzer Länge. In der Regel wird das defekte Rohrstück herausgeschnitten und durch ein neues Rohr ersetzt, welches mit dichten Manschetten verbunden wird. Bei einer kompletten oder teilweisen Erneuerung wird das Altrohr ausgebaut und die neue Leitung im bisherigen Leitungsgraben verlegt. Manchmal ist es sinnvoll, die neue Leitung an anderer Stelle und Tiefe zu verlegen. In dem Fall ist es möglich, die alte Leitung an den Enden zu verschließen oder zu verfüllen (verdämmern) und einfach im Boden zu belassen, d. h. stillzulegen.

Materialien

Für die erdverlegten Leitungen ist die einfachste Ausführung das Kanalgrundrohr (KG-Rohr) aus PVC, welches an der orange-braunen Farbe zu erkennen ist. Weitere Materialien sind Kunststoffrohre aus PP (Polypropylen) oder Steinzeugrohre (früher Tonrohr genannt). Bei Hausinnenleitungen kommen häufig das graufarbige HT-Rohr (Hochtemperaturrohr) oder das gusseiserne SML-Rohr zum Einsatz. KG-Rohre dürfen hier nicht eingesetzt werden, da diese nicht temperaturbeständig sind! Im Hausinneren sollte insbesondere auf den Schallschutz geachtet werden.

Was ist zu beachten?

  • Abwasserleitung sollten auf dem kürzesten Wege und geradlinig aus dem Gebäude und danach außen um das Gebäude geführt werden.
  • Leitungen sind in frostsicher Tiefe (Erdüberdeckung mindestens 0,8 m über Rohrscheitel) zu verlegen
  • Die Leitungen sind in einer fachgerechten Rohrbettung und mit richtigem Gefälle (Daumenwert ca. 1% Gefälle) herzustellen.
  • Bei Sanierungen im Schmutzwasserbereich kann eine Reduzierung der Rohrnennweite in Abhängigkeit vom Abwasseranfall von Vorteil sein (z.B. von DN150 auf DN100, jedoch nie kleiner als DN 80). Die Leistungsfähigkeit der Leitungen muss im Vorfeld überprüft werden.
  • Maßnahmen sollten kombiniert werden, z.B. wird bei vielen Kommunen das Nachrüsten eines Kontrollschachtes (auch Revisions- oder Übergabeschacht genannt) gefordert. Hier ist es sinnvoll die Rohrerneuerung mit dem Schachteinbau zu kombinieren.