Klärschlamm

Norddeutsches Netzwerk Klärschlamm

Erste Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Mobile Klärschlammentwässerung

In der Region Osterholz/Bremen haben sich vier Betreiber mit insgesamt sechs Kläranlagen zusammengetan, um gemeinsam eine mobile Klärschlamm-Entwässerungsanlage zu erproben. Auf Basis der vorhandenen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel anfallende Flüssigschlammmenge, Anbindung an die Kläranlagen, An- und Abfahrtszeiten sowie Rüstzeiten, wurde eine Zentrifuge für den Betriebsversuch ausgewählt und angemietet.
Da die Ergebnisse der ersten Betriebsversuche nicht den Erwartungen entsprachen, wurden die Versuche mit einer größeren Zentrifuge fortgeführt. Abschließende Ergebnisse werden
in Kürze erwartet.

Beratung und Koordinierung der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung

Im südlichen Niedersachsen haben die Teilnehmer im Rahmen des Netzwerks nach einer Möglichkeit gesucht, die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung weiterzuführen und für die Landwirte attraktiv zu gestalten. Zukünftig wird hier ein von mehreren Kläranlagenbetreibern engagierter „Klärschlammkoordinator“ als Bindeglied zwischen Landwirten und Klärschlammerzeugern agieren. Zu seinen Aufgaben gehören zum Beispiel die Akquise von Flächen für die Beschlammung und die Beratung der Landwirte (Düngebedarfsermittlung). Die Arbeitsgruppentreffen dienten der Erarbeitung eines Mustervertrags und der Formulierung der Anforderungen und Aufgaben eines Koordinators. Nach den Vorstellungsgesprächen erfolgte die Einigung auf einen Bewerber, der bereits Anfang 2018 seine Arbeit aufgenommen hat.

Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“

Diese Arbeitsgruppe (AG) hat die wichtigsten Informationen zur aktuellen Situation und zu den Änderungen der gesetzlichen Grundlagen der Klärschlammverwertung zusammengefasst und aufbereitet. Das Ergebnis ist eine Präsentation, die fachlich nicht versierte Verantwortliche (zum Beispiel politische Entscheidungsträger) informiert und ihnen die notwendigen Veränderungsprozesse erläutert. An dieser Präsentation haben mehrere Kollegen aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit zur besseren Allgemeinverständlichkeit mitgewirkt. Der Foliensatz steht allen Netzwerkteilnehmern zur Verfügung und umfasst auch Beispiele für die Darstellung der eigenen Situation.

Arbeitsgruppe „Interkommunale Kooperationen“

Das Norddeutsche Netzwerk Klärschlamm dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch und der gemeinsamen Findung von Lösungswegen für zukünftige Klärschlamm-Entsorgungskonzepte. Dabei sind auch Kooperationen verschiedener Betreiber vorstellbar. Eine Umfrage unter den Netzwerkteilnehmern erfasste bereits bestehende Kooperationen und ermittelte Bereiche, in denen sich die Betreiber eine interkommunale Zusammenarbeit vorstellen können. Hierzu gehören beispielsweise die gemeinsame Nutzung mobiler und stationärer Entwässerungsaggregate, gemeinsame Trocknung, Lagerung und Übernahme von Klärschlamm sowie die Personalgestellung. Die Arbeitsgruppe möchte anhand eines Leitfadens unterschiedliche Möglichkeiten von Organisationsformen der interkommunalen Zusammenarbeit aufzeigen. Es besteht nicht der Anspruch, alle aufkommenden Fragen zu beantworten. Auch ersetzt der Leitfaden nicht eine individuelle Rechtsberatung. Vielmehr beschreibt er, wie eine interkommunale Kooperation aufgebaut sein kann und welche Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Arbeitsgruppe „Kalkulation von interkommunalen Dienstleistungen“

Aufgabe der Arbeitsgruppe „Kalkulation von interkommunalen Dienstleistungen“ ist die Erstellung eines Leitfadens als Hilfestellung bei der Kalkulation von Dienstleistungen. Der Schwerpunkt des Leitfadens liegt auf dem Bereich der Klärschlammbehandlung.
Im allgemeinen Teil des Leitfadens wird auf die Grundlagen einer Standardkalkulation eingegangen. Die verschiedenen Kostenbestandteile werden vorgestellt und exemplarisch für
die Übernahme von Klärschlamm auf einer Kläranlage tiefergehend betrachtet. Da sich für jeden Standort und auch bei der zu erbringenden Dienstleistung sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen ergeben, gibt die AG anhand des Leitfadens Anregungen, wie eine Kalkulation aufgebaut werden kann, welche Punkte zu berücksichtigen sind und welchen Bereichen die einzelnen Kostenbestandteile zuzuordnen sind.
Bei dieser Standardkalkulation sind alle möglichen Bestandteile aufgeführt. Im Einzelfall muss dann geprüft werden, welche Positionen Berücksichtigung finden sollten. So werden
bei einer interkommunalen Zusammenarbeit zum Beispiel in der Regel keine Vertriebskosten oder Gewinne kalkuliert.
Ergänzt wird der Leitfaden durch eine Beispielkalkulation zur Ermittlung eines möglichen Angebotspreises.