Dichtheitsprüfungen müssen grundsätzlich vom Fachbetrieb dokumentiert werden! Die Dokumentation erfolgt in einer standarisierten Projektmappe. Eine Vorlage sowie ein Muster stehen zum Download bereit.
Die Projektmappe besteht aus einem Deckblatt, dem Dichtheittsnachweis gemäß DIN 1986-30, der Zustandsbewertung sowie den erforderlichen Anlagen.
Die Projektmappe hat folgenden Inhalt:
Dichtheitsnachweis
Nachweis des Ergebnisses der Dichtheitsprüfung (Luft / Wasser) für Schächte und Leitungen sowie Bestandserfassung von Schächten und der Rückstausicherung. Der Nachweis ist nur vom Prüfer mit entsprechender Qualifikation auszufüllen und zu unterzeichnen! Bei vorgefundenen Schäden oder nicht bestandener Dichtheitsprüfung wird der Schacht oder die Leitung in der Projektmappe als „nicht dicht“ deklariert. Ein Dichtheitsnachweis kann somit nicht erteilt werden.
Lageskizze / Bestandsplan
Der Lageplan umfasst alle erdverlegten Abwasserleitungen auch unterhalb der Bodenplatte, Schächte und Revisionsöffnungen (mind. Maßstab M1:250). Vorhandene Bestandspläne sind zu ergänzen oder zu korrigieren. RW-Leitungen sind nur soweit bekannt darzustellen, bzw. dann, wenn diese mit untersucht werden. Markante Knick- o. Endpunkte, Abzweige usw. sind vor Ort einzumessen (z.B. über Funkortung) und Lagegenau einzutragen! Alle Leitungen und Schächte sind zu bezeichnen, so dass Videoaufnahmen, Prüfprotokolle o. Leitungsberichte- und grafiken zugeordnet werden können. Es sind folgende Farben zu verwenden: RW-Leitung in „blau“; SW-Leitung in „rot“. Lagepläne (Darstellung mindestens Grundstücksgrenze (Flurstück) und Gebäudekante) sind vorab beim Grundstückseigentümer anzufragen. Viele Abwasser-Netzbetreiber stellen einfache Katasterpläne kostenlos zur Verfügung.
Untersuchungsprotokolle / Prüfprotokolle
Kanal-TV-Untersuchung:
Datenübergabe und Dokumentation gemäß der DWA-M 143-1 u. 2 oder der DIN EN 13508-2 in Verbindung mit der DWA-M 149-2. Bild u. Video auf CD / DVD, Erstellung von Leitungsgrafiken mit entsprechenden Schadenskürzeln, Leitungsbezeichnung zugeordnet zum Lageplan
Dichtheitsprüfung Verfahren Luft o. Wasser:
Lieferung des Nachweises in Form eines Prüfprotokolls auf Papier mit Orts-, Schacht- o. Leitungsbezeichnung, Prüfdiagrammen, Angaben der Schacht- bzw. Leitungsgeometrien, Prüfresultat, Name und Unterschrift des sachkundigen Prüfers.
Übergabe der Projektmappe und weiteres Vorgehen
Die Projektmappe geht nach Ausführung grundsätzlich zu Händen des Auftraggebers, i.d.R. den Grundstückseigentümer. Zum Nachweis der Zustandsprüfung muss der Grundstückseigentümer selbst die vollständig ausgefüllte Projektmappe dem Netzbetreiber zur Einsicht vorlegen. Bei fehlenden Angaben, wie z.B.:
- mangelhafte Videoaufzeichnung (schlechte Sicht, nur Teilbefahrung)
- fehlende Zuordnung der Prüfergebnisse
- unzureichende Protokollierung von Dichtheitsprüfungen
- Durchführung der Prüfungen durch andere Personen als den Sachkundigen
- mangelnde Dokumentation im Lageplan
- fehlende, ungeprüfte Abschnitte
wird die Projektmappe nicht anerkannt!